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Landkreis Mayen-Koblenz - der Geysir von Andernach


- Der Geysir Andernach (vormals Namedyer Sprudel) ist mit 50 bis 60 Metern der weltweit höchste Kaltwassergeysir. Der Geysir wurde 1903 erstmals auf dem Namedyer Werth, einer Halbinsel im Rhein bei Andernach, erbohrt. Er ist seit 2006 touristisch erschlossen und eine der Attraktionen im Vulkanpark sowie Teil des nationalen Geoparks Vulkanland Eifel. Von einem „Erlebniszentrum“ in Andernach, das über den Geysir informiert, besteht eine Schiffsverbindung zum Namedyer Werth, wo der Geysirsprung beobachtet werden kann. Die Eruptionsdauer beträgt acht Minuten bei einem natürlichen Intervall von 100 Minuten zwischen den einzelnen Ausbrüchen. Kohlendioxidgas treibt den Geysir an, vergleichbar mit einer geschüttelten Mineralwasserflasche. Im Jahr 1903 sollte auf der Namedyer Halbinsel eine Bohrung von 343 Metern Tiefe Kohlensäurevorkommen zur Gewinnung von Kohlenstoffdioxid für Mineralwasser erschließen. Grund für die Bohrung an dieser Stelle war, dass man im Wasser des alten Rheinarms Blasen aufsteigen sah. Der Kaltwassergeysir wurde dabei erstmals eruptiv und sprang auf eine Höhe von 40 Metern. Der Namedyer Sprudel, so sein damaliger Name und der des abgefüllten Mineralwassers, das durch aufperlendes Kohlendioxid ausgestoßen wird, wurde kommerziell und bald auch touristisch genutzt. Jahrelang war die hohe Fontäne ein Wahrzeichen des Namedyer Werthes. Die Anlage erlitt im Laufe der Jahre erhebliche Schäden und wurde 1957 außer Betrieb gesetzt. Im Zuge des Ausbaus der B 9 wurde das Bohrloch 1967 mit einem Schieber verschlossen. Seit Ende der 1990er Jahre gab es Bestrebungen, den Geysir als Touristenattraktion wieder zu aktivieren, was mit den strengen Naturschutzauflagen kollidierte, denen das Gebiet seit 1985 unterliegt. Die Fontäne wird heute aus einem 350 Meter tiefen Bohrbrunnen gespeist. Seit dem 7. Juli 2006 springt der Geysir wieder regelmäßig und im freien Zyklus. Nachts wird er zur Sicherheit mit einem Schieber verschlossen, tagsüber kann er aber natürlich springen. Der Zugang in das Naturschutzgebiet war nur bei wenigen geführten und vorher gebuchten Schiffstouren an einigen Wochenenden während der Sommersaison möglich. Für den Sommer 2008 waren 33 Schiffstouren vorgesehen. Die vollständige touristische Erschließung fand mit der Eröffnung des Erlebniszentrums Geysir Andernach am 29. Mai 2009 mit einer Fahrt zum Geysir auf dem Fahrgast- und Fährschiff Namedy statt. Das Schiff erhielt während der Feierlichkeiten per Schiffstaufe seinen Namen. In dem Erlebniszentrum wird das Naturphänomen den Besuchern spielerisch erklärt. Am 9. November 2008 wurde der Geysir Andernach offiziell ins Guinness-Buch der Rekorde als höchster Kaltwassergeysir der Welt eingetragen.


Rhein-Lahn-Kreis - die Ruppertsklamm bei Lahnstein


- Die Ruppertsklamm bei Lahnstein ist ein kurzes, alpines Wandererlebnis zwischen Westerwald und Taunus und gehört sicher zu den Höhepunkten des Rheinsteigs. 235 Höhenmeter gilt es auf recht kurzer Distanz zu überwinden. Der kleine Bach hat die Klamm auf rund zwei Kilometern tief in den Tonschiefer und Sandstein eingegraben An schwierigen Stellen sind Stufen in den Fels gehauen, kleine Brücken gebaut oder Seile zum festhalten gespannt. Trotzdem sollte man bei großer Nässe sehr vorsichtig sein, der vermooste Fels wird dann extrem glitschig. Die Klamm ist über die B260 gut zu erreichen. Man betritt die Klamm durch das hölzerne Eingangstor. Zunächst beginnt der Weg als normaler Waldweg, wird aber schnell steiler und man muß sich schon mal mit einem der gespannten Seile helfen. Oben erwartet einen die leider nicht bewirtschaftete Schutzhütte Ruppertsklamm. Den Weg schafft man gut in einer knappen Stunde. Die Ruppertsklamm ist Naturschutzgebiet und wurde zwischen 1910 und 1912 vom Naturfreund Theodor Zais erschloßen. Eine Gedenktafel errinnert unterwegs daran.


Kreisstadt Koblenz - das Deutsche Eck


- Das Deutsche Eck ist eine künstlich aufgeschüttete Landzunge in Koblenz an der Mündung der Mosel in den Rhein. Im Jahr 1897 wurde hier ein monumentales Reiterstandbild des Deutschen Kaisers Wilhelm I. errichtet, das als Denkmal für die Deutsche Reichsgründung 1871 konzipiert war. Das von der Rheinprovinz in Auftrag gegebene Kaiser-Wilhelm-Denkmal stand in Tradition von vielen zwischen 1888 und 1918 im deutschsprachigen Raum errichteten Denkmälern. Der Sockel des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Standbildes diente von 1953 bis 1990 als Mahnmal der Deutschen Einheit. Eine Nachbildung der Skulpturengruppe wurde 1993 nach vorausgegangenen kontroversen Diskussionen wieder auf dem Sockel angebracht. Das Deutsche Eck ist das Wahrzeichen der Stadt Koblenz und bedeutender Anziehungspunkt für Touristen. Am linksrheinischen Ufer zweigen hier die Rheinanlagen (Konrad-Adenauer-Ufer), am rechten Moselufer das Peter-Altmeier-Ufer ab. Seit 2002 ist das Deutsche Eck Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal, des Weiteren ist es ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention.


Landkreis Vulkaneifel - der Felswald auf Rudder bei Dockweiler


- In der Vulkaneifel sind viele geowissenschaftlich interessante Phänomene zu finden. Geologen zufolge gehört unsere Mittelgebirgslandschaft zu den jüngsten Vulkangebieten Mitteleuropas. Das Lavablockfeld beiderseits des Bahndammes südlich der Ortslage Dockweiler zwischen der B 421 und dem südwestlich vorbeilaufenden Wirtschaftsweg ist daher als Naturdenkmal geschützt.


Landkreis Cochem-Zell - das Prison in Kaisersesch


- Das "Prison" im historischen Ortskern von Kaisersesch ist eigentlich ein Gefängnis voll Geschichte. An der Balduinstraße, im Schatten von St. Pankratius, gelegen, wird das "Alte Gefängnis" im Volksmund auch "Prison" oder "Bullesje" genannt. Das Gebäude hat im Laufe seiner Geschichte zahlreiche Nutzungen und Umbauten erfahren. Das ursprüngliche Burgmannenhaus ist im Kern noch mittelalterlich und birgt Teile der mittelalterlichen Stadtmauer. Das alte Gefängnis wird auch als "Altes Rathaus" bezeichnet und die Baujahreszahl 1730 über der Eingangstür bezieht sich auf das in leichtem Fachwerk aufgesetzte Obergeschoss. Aber schon eine alte Stadtansicht um 1566 zeigt die Lage des Gebäudes.


Rhein-Hunsrück-Kreis - die Elendsklamm am Frohnbach


- Das Naturdenkmal „Elendsklamm“ stellt durch seine vielfältigen Schätze an geoökologischen Erscheinungsformen in den Karlstalschichten des mittleren Buntsandsteins eine ganz besondere landschaftliche Attraktion dar. Der aus einer Muschelkalkscholle entspringende Frohnbach schwingt sich hier über stufenförmige Kaskaden, sprudelnde Wasserfälle entlang von bizarren Verwitterungsformen infolge von sich mächtig in den Fels eingrabenden Baumwurzeln und überhängenden Buntsandsteinschichten, gabelt sich an Felsenmeeren aus vermoosten und von farbenprächtigen Flechten eroberten Sandsteinblöcken bis er endlich die Talaue erreicht und nördlich von dem Ort Bruchmühlbach in das Flüsschen Glan mündet. Dem geomorphologischen Prinzip der Niagara-Fälle in Amerika folgend – hier allerdings in Miniaturform - hat sich der Frohnbach über jahrtausende von Jahren durch rückschreitende Erosion in die Buntsandsteinschichten der mächtigen triassischen Gesteinspakete eingegraben, sie ausgekolkt und unterspült und in Richtung Quelle verlagert. Ständig versucht der „fleißige“ Bach den Höhenunterschied zwischen Sickinger Höhe und Westpfälzischer Moorniederung zu überwinden und auszugleichen. Die Elendsklamm stellt in ihrem Aufbau und Verlauf eine einmalige, heute noch wasserführende Einkerbung – daher auch der Begriff Kerbtal - in die Stirn einer Schichtstufenlandschaft dar. Eine außergewöhnliche, zum Teil wildnisartige Flora und Fauna schmücken die drei Kilometer lange Schlucht, in der Feuersalamander, Pestwurz und allerlei Moose und Flechten ökologische Nischen inmitten einer Schluchtwaldgesellschaft finden. Totholzstämme queren die enge Talsohle und bieten tellergroßen Baumpilzen idealen Nährboden. Ihren außergewöhnlichen Namen verdankt die Klamm nicht etwa „elenden Bedingungen“, sondern er weist vielmehr auf die bedeutsamen historischen Grenzen hin, die einst mitten durch das steile Tal verliefen, denn das Wort „Elend“ entstammt dem mittelhochdeutschen Begriff „alilendi“ und besagt soviel wie: im Grenzland oder im Ausland. Nicht nur die fränkischen Gaugrenzen des Wormsgaus, Nahegaus und Bliesgaus stießen hier zusammen, sondern auch die Diözesen Metz, Mainz und Worms hatten hier ihr Zusammentreffen. Auch in der Feudalzeit verliefen die Territorialgrenzen der Freigrafschaft Sickingen, der Pfalz Zweibrücken und der Kurpfalz durch die „Elendsklamm“ und entlang des Frohnbaches, und wurden durch den letzten Raubritter Franz von Sickingen hart umkämpft und verteidigt.


Eifelkreis Bitburg-Prüm - die Jugendburg zu Neuerburg


- Inmitten herrlicher Eifellandschaft, abseits vom hektischen Verkehr, erhebt sich die Burg in traumhafter Lage über dem beschaulichen mittelalterlichen Städtchen Neuerburg. In dem alten Gemäuer mit seinen Ecken und Winkeln, dort wo einst die alten Ritter hausten, befindet sich heute ein modernes Jugendgästehaus mit ganz besonderer Atmosphäre. Die Burg stammt in ihren ältesten Teilen aus dem 12. Jahrhundert. Ihr heutiges über Jahrhunderte gewachsenes Erscheinungsbild - ein Nebeneinander von Ruine und bewohntem Teil - lässt ihre bewegte Geschichte erahnen. 1930 wurde die Burg von dem katholischen Bund Neudeutschland übernommen und als Jugendburg ausgebaut.
 
1132 Erste urkundliche Erwähnung eines "Theoderich de novo castro” - 2005 Jubiläumsfeier "75 Jahre Jugendburg Neuerburg"


Landkreis Bernkastel-Wittlich - der Schlackenkegel von Windsborn


- Die Westeifel zählt zu den jüngsten Vulkangebieten Europas. Gerade das Mosenberg-Meerfelder Vulkanensemble ist hierbei von herausragender Bedeutung, bietet es doch auf engstem Raum einen Überblick über nahezu die gesamte, vulkanische Formenvielfalt der Eifel. Auf einer Störungslinie brachen hier 2 Maare und 5 Schlackenkegel aus. Im Krater des Windsborn-Schlackenkegels hat sich der einzige Bergkratersee Deutschlands gebildet. Ein 1.6 km langer und 30 m hoher Lavastrom im Horngraben ergänzt dieses Ensemble ebenso wie mehrere, freigelegte Gangsysteme kleiner Schlackenkegel. Die kohlensäurehaltige Mineralquelle Dreisborn markiert das südliche Ende dieses Vulkansystems. Hervorragende Aufschlüsse bieten Einblicke in den inneren Aufbau der unterschiedlichen Vulkantypen bzw. seiner Förderprodukte. Anhand von Maartephra, Lapilli- und Aschetuffen, Schweißschlacken, Lavagängen und Säulenbasalten werden vielfältige vulkanische Prozesse direkt nachvollziehbar und erlebbar. Dieses in Europa einmalige Geo-Ensemble ist eine der geotouristischen Hauptattraktionen auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Manderscheid und wird vom Maarmuseum Manderscheid / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz zusammen mit der Touristinformation Manderscheid intensiv betreut. Alle wesentlichen Aufschlüsse sind als Exkursionspunkte der Georoute Manderscheid beschildert. Im Maarmuseum Manderscheid selbst werden mit modernen Medien weitere, vielfältige Informationen zum Thema Eifel-Vulkanismus angeboten. Wem das immer noch nicht genug ist, kann sich auf eine Zeitreise durch Jahrmillionen der Erdgeschichte in der Ferienregion Vulkaneifel um Manderscheid begeben und / oder unter fachkundiger Leitung die GeoRoute erwandern.


Landkreis Birkenfeld - der Klausfelsen in Frauenberg


- Wie der Bauer Klaus die Ortschaften vor dem Ungeheuer der Woog rettete - die Sage vom Klausfelsen. Zwischen den beiden Dörfern Frauenberg und Hammerstein bildet die Nahe einen Woog. Ein Fremder könnte den Woog für einen See halten, denn das Wasser ist dort still, ruhig und sehr tief. Aus ihm ragt ein 28 Meter hoher Felsen steil zum Himmel empor. Der Volksmund bezeichnet diesen Felsen als Klausfelsen oder Nahelorelei. Geht man um die Geisterstunde des 30. April dort vorüber, so hört man aus der Tiefe dumpfes Gurgeln und das frohe Wiehern eines Pferdes. Der Unerschrockene, der darauf zugeht, wird nichts als einen grauen Nebelschleier über dem schwarzleuchtenden Wasser ausgebreitet finden. In dieser geheimnisvollen Tiefe lebte in früherer Zeit ein Ungeheuer, das den Menschen böse gesinnt war und, wo es nur konnte, ihnen Schaden und Leid tat. Im Sommer soff es aus der Nahe, dass die Schleifer kein Wasser hatten. Zur Winterszeit blies es das Wasser an, dass es zu Eis gefror; dann standen die Schleifen wieder still, und bei den Bewohnern ging es wegen des Verdienstausfalls kärglich her. Man beschloss nun, dem Untier in jedem Jahre eine junge Ziege als Tribut zu zahlen. Auf die Dauer waren die Leute aber so verarmt, dass in einem jähr der Tribut ausblieb. Darüber war der Schrecken der Umgebung so erbost, dass er die Menschen mit Krankheit schlug, und jeden Tag begleitete man einen Toten nach dem Friedhof. Das war nicht länger zu ertragen. Ein wohlhabender Bauer aus Reichenbach namens Klaus, dessen Frau gestorben war und dessen zwei Kinder hoffnungslos darniederlagen, suchte durch ein Opfer weiteres Unheil abzuwenden. Er ritt auf seinem wertvollsten Pferd an den Felsen, bestieg diesen und stürzte das Pferd in die schaurige Tiefe. Das Untier machte sich sofort an das Pferd heran und wollte es verschlingen, doch das Pferd schlug im Todeskampf mit den Hufen um sich, traf das Ungeheuer an den Leib, dass es von der Stunde an in der Tiefe verschwunden war. Der Bauer, der dem Vorgang zugeschaut hatte, hörte von links das mutige Wiehern seines Pferdes, das sich durch Schwimmen gerettet hatte. Freudig eilte Klaus vom Felsen hernieder, er nahm sein Pferd am Zügel und ritt nach Hause. Seine lieben Kinder und alle Kranken in den Ortschaften waren gerettet. Das Pferd wurde bis an sein Ende gepflegt und von allen Leuten verehrt. Am anderen Tag glich der Woog einem Becken voll Blut. Der Felsen wurde zu Ehren des Bauern "Klausfelsen" genannt.


Landkreis Mainz-Bingen - die Villa Rustica in Weiler bei Bingerbrück


- Römische Gebäudereste und "villa rustica" bei Weiler. Bis 1987 befand sich an dieser Stelle ein flacher Hügel, der wegen seiner auffälligen Form als prähistorischer Grabhügel oder auch als Rest eines römischen Wachturms an der Römerstraße Bingen-Rheinböllen-Trier ("Ausoniasstraße") angesprochen wurde. Die infolge von Raubgrabungen notwendig gewordene archäologische Plangrabung durch die Archäologische Denkmalpflege Mainz im Jahr 1987 führte zur Freilegung eines Mauerquadrats von 9x9 m (30x30 römische Fuß), das an der Südseite eine besonders große Türöffnung von 2,60 m Breite aufweist. Im Inneren fanden sich im Stampflehmboden verschiedene Amphorenstandlöcher, z.T. mit den Gefäßresten, sowie eine gemauerte Herdstelle. Exakt in der Mitte des Raumes konnte ein Pfostenloch erkannt werden, das von der das Dach tragenden Mittelstütze stammen dürfte. Zugleich konnte ein an ihr angebrachter Querarm zur Aufnahme des Kesselhakens über der Feuerstelle gedient haben. Die über das Pfostenloch erschlossene Mittelstütze deutet ein Pyramidendach an, wobei die Höhe des Gebäudes unklar bleibt. Die Wände könnten aus Vollmauerwerk bestanden haben. Fachwerk wäre aber auch denkbar. Alle erkannten Baudetails machen die Deutung des Bauwerks als Wachturm unwahrscheinlich. Viel eher passen alle Erkenntnisse zu einem wirtschaftlich genutzten Nebengebäude einer land- bzw. waldwirtschaftlichen Anlage. Tatsächlich deuten sich in der näheren Umgebung weitere Fundstellen an.


Kreisstadt Mainz - das römische Bühnentheater


- Das Römische Theater in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz (lat. Mogontiacum) wurde erst in den letzten Jahren freigelegt. Es befindet sich in direkter Nachbarschaft des Bahnhofs Mainz Römisches Theater und war mit einem Durchmesser von 116 m und einer Bühnenbreite von 42 m einst das größte römische Bühnentheater nördlich der Alpen. Das Theater bot Platz für ca. 10.000 Besucher. Erst beim Bau der Eisenbahn im Jahr 1884 fand man Fundamente des Bühnenhauses, die zwar vermessen, danach aber abgerissen wurden, um die Gleise und Bahnsteige des Südbahnhofs anzulegen. Die Mauerreste wurden jedoch nicht mit dem lange gesuchten Theater in Verbindung gebracht. Als 1914 bei Kanalarbeiten erneut Mauerreste gefunden wurden, erkannte der Kunsthistoriker Ernst Neeb diese als Überreste eines römischen Bühnentheaters. Eine Suchgrabung im Jahre 1916 bestätigte seine Annahme, wegen der Not des Ersten Weltkriegs konnten aber keine größere Ausgrabungen durchgeführt werden. Die Mauerreste wurden wieder zugeschüttet und gerieten fast vollständig in Vergessenheit. 1998 wurden, nach mehrjähriger Planung, in einem ersten Suchschnitt mehrere Pfeilerreste wieder sichtbar gemacht. Seit 1999 laufen, ermöglicht durch Spenden und Sponsorenhilfe, umfangreiche Ausgrabungen des Bauwerks, unterstützt auch durch freiwillige Helfer aus der Mainzer Bevölkerung. Das Theater und seine Umgebung, einschließlich des angrenzenden Südbahnhofs und der Zitadelle, sollen in nächster Zeit weiter aufgewertet werden. Erste Musik- und Theaterveranstaltungen in den Ruinen waren Erfolge und sollen fortgeführt werden. Ebenso gibt es immer wieder Überlegungen, das Grabungsareal durch eine neue Verkehrsführung zur Zitadelle zu erweitern oder Teile des Theaters zu rekonstruieren. Mogontiacum dürfte mit ziemlicher Sicherheit auch ein Amphitheater besessen haben. Dies wurde bislang noch nicht eindeutig lokalisiert; historische Überlieferungen und Hinweise aus Grabungen deuten jedoch auf das Zahlbachtal in der Nähe des nicht mehr existierenden Dalheimer Klosters als Standort hin. In den Aufzeichnungen des Mainzer Mönches Siegehard um 1100 ist die Rede von den Ruinen eines Theaters im Zahlbachtal, welches für Gladiatoren- und Zirkusspiele angelegt worden sein soll.

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