Landkreis Esslingen - die Burgruine Reußenstein bei Neidlingen
- Die Ruine Reußenstein steht auf schroffen Felsen steil über dem Neidlinger Tal und wird deshalb von vielen Besuchern als Neidlinger Hausburg angesehen, zumal vom eigentlichen Adelssitz in Neidlingen, dem Wasserschloss, nur noch wenige Relikte zu sehen sind . Dabei hatte der Reußenstein, der seit 1441 nicht mehr zur Herrschaft Neidlingen gehörte, in der Geschichte der Gemeinde Neidlingen über viele Jahrhunderte recht wenig Bedeutung.
Lediglich verkehrstechnisch wird er für Neidlingen eine gewisse Bedeutung gehabt haben, da lange die wichtigste und älteste Straßenverbindung von Neidlinger in seiner Nähe auf die Alb führte. : Vom schwäbischen Dichter Wilhelm Hauff (29. 11. 1802 - 18. 11. 1827) wurde eine Sage zum Reußenstein niedergeschrieben, die man sich seit jeher in den umliegenden Dörfern erzählt:Der Riese Heim
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Die Burg Reußenstein liegt auf jähen Felsen weit oben in der Luft und hat keine Nachbarschaft als die Wolken und bei Nacht den Mond. Gerade gegenüber der Burg, auf einem Berg, der Heimenstein genannt, liegt eine Höhle, darinnen wohnte vor alters ein Riese. Er hatte ungeheuer viel Gold und hätte herrlich und in Freuden leben können, wenn es noch mehr Riesen und Riesinnen außer ihm gegeben hätte. Da fiel es ihm ein, er wollte sich ein Schloß bauen, wie es die Ritter haben auf der Alb. Der Felsen gegenüber schien ihm gerade recht dazu.
Er selbst aber war ein schlechter Baumeister. Er grub mit den Nägeln haushohe Felsen aus der Alb und stellte sie aufeinander, aber sie fielen immer wieder ein und wollten kein geschicktes Schloß geben. Da legte er sich auf den Beurener Felsen und schrie ins Tal hinab nach Handwerkern: Zimmerleute, Maurer und Steinmetzen, Schlosser, alles solle kommen und ihm helfen, er wolle gut bezahlen. Man hörte sein Geschrei im ganzen Schwabenland, vom Kocher hinauf bis zum Bodensee, vom Neckar bis an die Donau, und überallher kamen die Meister und Gesellen, um dem Riesen das Schloß zu bauen. Nun war es lustig anzusehen, wie er vor seiner Höhle im Sonnenschein saß und über dem Tal drüben auf dem hohen Felsen sein Schloß bauen sah; die Meister und Gesellen waren flink an der Arbeit und bauten, wie er ihnen über das Tal hinüber zuschrie; sie hatten allerlei Schwank und fröhliche Kurzweil mit ihm, weil er von der Bauerei nichts verstand.
Endlich war der Bau fertig, und der Riese zog ein und schaute aus dem höchsten Fenster aufs Tal hinab, wo die Meister und Gesellen versammelt waren, und fragte sie, ob ihm das Schloß gut anstehe, wenn er so zum Fenster hinausschaue. Als er sich aber umsah, ergrimmte er; denn die Meister hatten geschworen, es sei alles fertig, aber an dem obersten Fenster, wo er heraussah, fehlte noch ein Nagel.
Die Schlossermeister entschuldigten sich und sagten, es habe sich keiner getraut, sich vors Fenster zu setzen und den Nagel einzuschlagen. Der Riese aber wollte nichts davon hören und den Lohn nicht eher auszahlen, als bis der Nagel eingeschlagen sei. Da zogen sie alle wieder in die Burg. Die wildesten Burschen vermaßen sich hoch und teuer, es sei ihnen ein Geringes, den Nagel einzuschlagen. Wenn sie aber an das oberste Fenster kamen und hinausschauten und hinab ins Tal, das so tief unter ihnen lag, und ringsum nichts als Felsen, da schüttelten sie den Kopf und zogen beschämt ab. Da boten die Meister zehnfachen Lohn dem, der den Nagel einschlage, aber es fand sich lange keiner.
Nun war ein flinker Schlossergeselle dabei, der hatte die Tochter seines Meisters lieb und sie ihn auch; aber der Vater war ein harter Mann und wollte sie ihm nicht zum Weibe geben, weil er arm war. Er faßte sich ein Herz und dachte, er könne hier seine Braut verdienen oder sterben; denn das Leben war ihm verleidet ohne sie. Er trat vor den Meister, ihren Vater, und sprach: “Gebt Ihr mir Eure Tochter, wenn ich den Nagel einschlage?” Der aber gedachte, seiner auf diese Art loszuwerden, wenn er auf die Felsen hinabstürze und den Hals breche, und sagte ja.
Der flinke Schlossergeselle nahm den Nagel und seinen Hammer, sprach ein frommes Gebet und schickte sich an, zum Fenster hinauszusteigen und den Nagel einzuschlagen für sein Mädchen. Da erhob sich ein Freudengeschrei unter den Bauleuten, daß der Riese vom Schlaf erwachte und fragte, was es gebe. Und als er hörte, daß sich einer gefunden habe, der den Nagel einschlagen wolle, kam er, betrachtete den jungen Schlosser lange und sagte: ”Du bist ein braver Kerl und hast mehr Herz als das Lumpengesindel da; komm, ich will dir helfen.” Da nahm er ihn beim Genick, daß es allen durch Mark und Bein ging, hob ihn zum Fenster hinaus in die Luft und sagte: Jetzt hau drauf zu, ich lasse dich nicht fallen. Und der Knecht schlug den Nagel in den Stein, daß er festsaß; der Riese aber küßte und streichelte ihn, daß er beinahe ums Leben kam, führte ihn zum Schlossermeister und sprach: “Diesem gibst du dein Töchterlein.” Dann ging er hinüber in seine Höhle, langte einen Geldsack heraus und zahlte jeden aus bei Heller und Pfennig. Endlich kam er auch an den flinken Schlossergesellen; zu diesem sagte er: “Jetzt geh heim, du herzhafter Bursche, hole deines Meisters Töchterlein und ziehe ein in diese Burg, denn sie ist dein.”
Landkreis Böblingen - der Ratberg bei Magstadt
- Der Ratberg befindet sich im Nordwesten Magstadts in Richtung Warmbronn. Beim Ratberg handelt es sich um einen flachen Hügel mit einem Durchmesser von 120 m und einer Höhe von 10 m, der aus Stubensandstein besteht. Der Ratberg entstand durch Reliefumkehr. Er trägt den Namen Ratberg, da auf ihm die Alemannen Rat hielten, als sie begannen, die Gegend um Magstadt herum zu bevölkern. Das Wahrzeichen der Gemeinde Magstadt, die kegelförmige Stubensandsteinkuppe des Ratbergs, ist nicht nur Naturdenkmal sondern auch sagenumwobene geologische Besonderheit.
Und dies weiss die Mär: „Vor vierzig und mehr Jahren war der Radberg noch ganz kahl und stand so in seiner Blässe über den Feldern. Da haben sie ihn mit Föhren bebaut, und bald wuchs ein Wald über den ganzen Hügel. Er gedieh gut, und nach wenig Jahren schon konnte man ihn recht schön grün drüben stehen sehen. Zu der Zeit wohnte am Rande Magstadts ein gar närrischer Mann. Der stellte oft und boslich arge Narrenspossen an. Einmal stand er so vor seinem Haus und schaute nach dem Radberg hinüber. Der heiße Mittag aber gloste über den gelben Halmfeldern, und im Flimmern, Kochen und Brodeln der Luft kamen dem Narren die kleinen Bäume drüben wie schwarze Männlein vor, die hüpften, sich behende schwangen und gar zu seltsam durcheinander wimmelten.
Das kam ihm verdächtig vor. Er bekam Angst und sah nicht mehr hinüber. Aber er konnte es doch nicht lassen von dem Tag an und musste oft hinübersehen. Dabei aber, er konnte nichts dafür, wuchs seine Angst vor den Männlein wie seine Neugier, und bald konnte er nicht mehr schlafen in der Nacht, da er meinte, sie kämen einmal im Finstern und wollten ihn umbringen. Er war jedes Mal froh, wenn die Nacht vorbei und es wieder Tag war. Dann sah er gleich hinüber und wurde ruhig, wenn die Männlein noch dort standen. Wie es nun eines Tages war, stand ein lohgelber Wetterhimmel hinterm Radberg, es blitzte daraus und donnerte arg durch das ganze Tal. Der Narr aber stand und meinte, die Männlein seien’s, die so lärmten und tobten, und er sprang nach seiner Axt und schrie: „Sie kommen!“ Und er rannte durch die Felder zu dem Hügel. Dort hat er alle Bäume, die gegen sein Haus her standen, während des Gewitters umgeschlagen ...“
Landkreis Calw - der Wackelstein auf dem Welzberg bei Calw
- Der Wackelstein ist ein nur zwei mal zwei mal ein Meter großer Felsblock aus Buntsandstein. Trotz der geringen Größe umgibt irgend etwas Besonderes, etwas Geheimnisvolles diesen Stein. Der Weg, der von Calw-Stammheim hinaus zum Sporn der Welzbergs führt, heißt Wackelsteinweg. Und neben dem Stein befindet sich ein Holzschild, das auf dieses Geotop hinweist. Dabei würde man ohne dieses Holzschild Gefahr laufen, beim ersten Besuch den Stein glatt zu verfehlen und einfach an ihm vorbeizugehen. Der hochkant stehende Einzelblock wird durch Fußsteine vor dem Umkippen bewahrt. Das trägt zum Geheimnis bei, das sich um den Wackelstein rankt. Sind diese Fußsteine natürliche Relikte der Verwitterung? Oder wurden sie irgendwann von Menschen in diese Lage gebracht? Man vermutet heute, dass der Unterbau an diesem Felsen einmal eine keltische Kultstätte war. Man erreicht den Wackelstein auf einem angenehmen Spaziergang von Calw-Heumaden aus. Vom Parkplatz neben dem Friedhof führt ein mit der gelben Raute des Schwarzwaldvereins bezeichneter Weg zum Wackelstein. Der Weg verläuft zunächst durch Wiesen und tritt später in den Wald ein. Nach ca. 2 Kilometer ist der Wackelstein erreicht. Er befindet sich rechts des Wegs.
Landkreis Rastatt - Die Giersteine im Ortsteil Bermersbach
- An einer besonders exponierten Stelle auf einer Bergkuppe bei Bermersbach stehen die Giersteine, viel besucht als einer der schönsten Aussichtspunkte in der Ferienregion Forbach. Die Giersteine sind eine Gruppe unterschiedlich großer Granitblöcke, 160 Meter steil über der Murg gelegen. Zwei Blöcke fallen durch ihre Größe,Vertiefungen und Rillen besonders auf. Der größere Block misst über 13 Meter Umfang. Die Vertiefungen und Rillen sind durch verschiedene Verwitterungsprozesse entstanden. Gebilde wie die Giersteine gaben seit Jahrhunderten Anlass zu Spekulationen. Alle Opfersteintheorien blieben jedoch bis heute jeden ernsthaften Beweis schuldig. Lediglich die im Volksmund überlieferten Namen für die verschiedenen Vertiefungen und Rillen erinnern an heidnische Bräuche: "Blutrinnen", "Opferkessel", "Teufelsstein", "Hexenstein", "Druidensitz" u.ä.. Im April 1880 wurden die Giersteine in der "Rastatter Zeitung" beschrieben. Damals hießen die Steine im Volksmund Kir- oder Kürsteine. Die Bergkuppe zwischen den Giersteinen und Forbach hat noch heute den Namen "Kirren". Und dies weiss eine Sage:
Eine heidnische Wahrsagerin bei Gernsbach "am Klingel" habe sich vor einem
christlichen Missionar geflüchtet und bei den "Opfersteinen in Bermersbach" den
"Heidenpriestern" das Herankommen der Christen vom Murgtal herauf verkündet.
Diese Priester hätten bei den Opfersteinen ihren Göttern sehr oft Tiere geopfert.
Bei den Steinen sei einst eine mächtige Eiche gewachsen; hier habe man Gerichtstage
abgehalten.
Kreisstadt Baden-Baden - die Wolfsschlucht unterhalb von Ebersteinburg
- Die Wolfsschlucht ist eine tief eingeschnittene Schlucht unterhalb von Ebersteinburg in Baden-Württemberg. Sie liegt im Nordschwarzwald, nordöstlich der Passhöhe (372,5 m ü. NN), die zwischen dem Merkur und dem Battert das Oostal bei Baden-Baden mit dem Murgtal bei Gaggenau verbindet. Auch der Pass selbst mit seinen Zufahrten, die Steigungen von bis zu 15 % aufweisen, wird umgangssprachlich als Wolfsschlucht bezeichnet. Die Gesteinsformationen aus Oberem Rotliegend, Arkosen und Porphyrkonglomeraten bilden aufgrund von Verkieselung imposante Felsen aus. Die Schlucht ist eines von sechs Naturdenkmälern des Stadtkreises Baden-Baden und durch einen Wanderweg erschlossen. Vielfach wird vermutet, dass die Kulisse dem Komponisten Carl Maria von Weber als Vorlage für seine 1821 uraufgeführte Oper Der Freischütz diente. Da die Schlucht diesen Namen jedoch erst später erhielt, ist diese Hypothese aber umstritten. Allerdings soll Weber die Schlucht 1810 bei einem seiner Aufenthalte in Baden-Baden kennengelernt und zu dieser Zeit auch eine Sage namens „Die Wolfsschlucht“ gelesen haben. Auch andere gleichnamige Schluchten nehmen jedoch für sich in Anspruch, Weber inspiriert zu haben, so etwa die Wolfschlucht bei Zwingenberg.
Ostalbkreis - das Götzenloch bei Ruppertshofen.
- Das Götzenloch – auf Karten öfters auch als Hohler Stein bezeichnet – ist eine Erosionshöhle. Diese liegt in einer Seitenklinge des Götzenbachtals rund 2,5 km östlich von Ruppertshofen. Es handelt sich um eine Kleinhöhle in den weichen Sandsteinen des oberen Stubensandsteins. Entstanden ist die Höhle dadurch, dass unter einer härteren Sandsteinbank weichere Sandsteine erodiert wurden und sich dadurch die Höhlennische bildete. Am Ende der inzwischen rund 4 m tiefen Höhle entspringt eine kleine Quelle, die für das Entstehen der Höhle verantwortlich ist. Das Götzenloch befindet sich wenige Schritte neben dem Radweg Grüner Pfad „Rund ums Leintal und Frickenhofer Höhe“ der von Ruppertshofen zum Götzenbach-Stausee führt.
Rems-Murr-Kreis - die Kesselgrotte im Welzheimer Wald
- Das geologische Naturdenkmal Kesselgrotte, unterhalb von Langenberg, hat sich im Oberen Stubensandstein in einer Seitenklinge der Wieslaufschlucht gebildet. Diese für den Mittleren Keuper typische Nischenbildung beruht auf der unterschiedlichen Beschaffenheit und Härte des anstehenden Gesteins. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Folge von mehreren zehner Meter mächtigen, fein- bis grobkörnigen, weißlich-/grauen Sandsteinen, zum Teil mit mürben, gelben Gesteinspartien. Die grobkörnigen Lagen enthalten oft Gerölle aus Granit und Gneis, aber auch tonige Sandsteine und lockerer Sand kommen hier vor. Eingeschaltet in die Sandsteinbänke der gesamten Stubensandsteinfolge sind tonige Lagen, die `Zwischen-´ und die `Hangend-Letten´. In der Kuppel der Kesselgrotte findet man stellenweise Eisenoxid-Ausfällungen, die teils als ´Kruste´ an der Gesteinsoberfläche und auf Kluftflächen sichtbar sind. Dadurch erscheint im Höhleninneren ein wechselndes Farbenspiel von grau, rotbraun, grün und gelb. Ein hangab fließender Quellbach, der dem Buchbach zufließt, hat sich über der Grotte in eine schmale Rinne eingetieft. Das herabfließende Wasser höhlt die Basis der Grotte kontinuierlich aus. Im Winter sprengt das gefrorene Wasser tiefe Risse in die harten Sandsteinplatten, die nach dem Auftauen wegbrechen. Grottenbildungen dieser Art sind im Oberen Stubensandstein häufig, daher spricht man auch vom sog. ''Höhlensandstein''. Das eindrucksvolle Naturdenkmal erreicht man aus Richtung der Wieslaufschlucht kommend über einen zunächst ebenen, dann leicht ansteigenden Weg nach ca. 800 m (s. Karte des Gebiets). Danach verläßt man den Forstweg und steigt steil in die meist rutschige Klinge zur Kesselgrotte ein.
Kreisstadt Stuttgart - die Veielbrunnenquelle in Bad Cannstatt
- Man verlässt den Bahnhof Bad Cannstatt auf der Südwestseite (Seite Cannstatter Wasen) und folgt der Kegelenstraße zur Mercedesstraße. Man biegt nach links in die stark befahrene Mercedesstraße ab und gleich danach halblinks in den Veielbrunnenweg. Auf der rechten Straßenseite kommt bald die Station 1, die Veielbrunnenquelle. Aus vier Röhren fließt das wohlschmeckende Mineralwasser der Veielbrunnenquelle. Die Veielbrunnenquelle befindet sich innerhalb einer kleinen Grünanlage.
Landkreis Schwäbisch Hall - die Feuersteine im Mainhardter Wald
- Der Flinsberg ist eine 535 Meter hohe bewaldete Erhebung im Mainhardter Wald, Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge, bei Oberrot im Landkreis Schwäbisch Hall(Baden-Württemberg). Der Flinsberg besteht aus einer Nordwest- und einer Südost-Kuppe, die durch einen flachen Sattel verbunden sind. Auf der Südost-Kuppe liegen tonnenschwere Feuersteinblöcke. Auf der Nordwest-Kuppe treten dagegen nur kleine Feuersteinsplitter auf, sehr feinkörnige Sandsteine sind hier vorherrschend, die aufgrund ihres Fossilinhalts (Muscheln und Fischreste) in den Oberkeuper zu stellen sind. Der geologische Unterschied der beiden Kuppen ist durch eine geologische Störung zu erklären, die Sprunghöhe der Verwerfung beträgt hier 30 Meter, ohne dass sie im Gelände zu erkennen wäre. Die Feuersteine des Flinsbergs gleichen petrografisch völlig denjenigen des nördlich anschließenden Gebietes, wo sie jedoch im Bereich des Knollenmergels auftreten. Dies macht eine Herkunft der Feuersteine des Flinsbergs aus dem Knollenmergel wahrscheinlich, zumal im anstehenden Stubensandstein des Flinsbergs solche Feuersteine fehlen. Die Feuersteine treten in unterschiedlichen Farben (weiß, hellblau, rot, honigfarben, braun und schwarz) auf. Petrografisch bestehen sie aus Mikro- oder Krypto-Quarz. Auch Chalcedon-Sphärolite treten auf. Viele Feuersteine zeigen fossilierte Wurzelstrukturen. Gelegentlich kommen in den Feuersteinen Drusen vor, die mit kleinen Bergkristallen gefüllt sind.
Hohenlohekreis - das Fuchslabyrinth bei Schrozberg-Schmalfelden
- Das Fuchslabyrinth ist mit derzeit 8.689 erforschten Metern nach Riesending, Hölloch und Salzgrabenhöhle die zweitlängste bekannte Höhle in Deutschland. Die Höhle befindet sich in der Nähe von Schrozberg-Schmalfelden in Baden-Württemberg und wurde 1974 von der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Stuttgart entdeckt. Die Höhle befindet sich in Schichten des Karst-Muschelkalk der Hohenloher Ebene und entstand wahrscheinlich vor 50 Millionen Jahren bei der Bildung des Oberrheingraben. Das Höhlensystem besteht vor allem aus engen in Ost-West-Richtung verlaufenden Gängen niedriger Höhe. Größere Hohlräume, wie sie zum Beispiel zur Bildung spektakulärer Tropfsteine notwendig wären, wurden bisher nicht gefunden. Der Name leitet sich von den vielen Verzweigungen ab, die an einen Fuchsbau erinnern. Die Höhle ist nicht öffentlich zugänglich. Verirrungsgefahr! Oberflächlich betrachtet erscheint die Hohenloher Ebene im Osten Schrozbergs zunächst wenig spektakulär. Doch nur wenige Meter unter der Erde erstreckt sich hier das bislang zweitlängste Höhlensystem in Deutschland. Seit rund 30 Jahren erkunden und kartieren Höhlenforscher immer neue Gänge im reich verzweigten "Fuchslabyrinth". Nachdem der massive Eisendeckel wieder den Einstiegsschacht versperrt, beginnt für die Höhlenforscher die Arbeit. Leise fauchende Karbidlampen und Stirnleuchten tragen Licht und gedämpfte Geräusche in die Hohenloher Unterwelt. Jahreszeiten finden hier nicht statt. Sommers wie winters schwanken die Temperaturen bei einer Luftfeuchtigkeit von 98 bis 100 % nur wenig um 8 Grad plus, der mittleren Jahrestemperatur unter der Erde. Ein Traum wird wahr: begonnen hatte alles an einem Novembernachmittag vor 29 Jahren: Einige Höhlenforscher der "Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Stuttgart", unter ihnen Ralph Müller, haben sich verabredet, eine augenscheinlich eine augenscheinlich kleine Höhle zu vermessen. Die Länge schätzen sie auf 50 Meter. Doch nachdem mehrere Felsbrocken zur Seite geräumt sind, öffnen sich weitere bislang verborgene Spalten und Gänge.
Landkreis Heilbronn - die Burgruine Weibertreu bei Weinsberg
Die Burgruine Weibertreu ist die Ruine einer wahrscheinlich im frühen 11. Jahrhundert erbauten Höhenburg in der deutschen Stadt Weinsberg. Bekannt ist die Burg durch die namengebende „Treu-Weiber-Begebenheit“ vom 21. Dezember 1140, als nach der Kapitulation der belagerten Burg die Frauen (später „Treue Weiber von Weinsberg“ genannt) ihre Männer vor der Hinrichtung retteten, indem sie sie auf dem Rücken den Berg hinuntertrugen. Durch ihre exponierte Lage in der südwestlichen Ecke des Weinsberger Kreuzes der Bundesautobahnen 6 und 81 ist die Burgruine vielen Autofahrern vom Sehen bekannt. Sie liegt nordwestlich und oberhalb des Stadtkerns auf dem Burgberg, der heute fast vollständig für den Weinbau genutzt wird. Besitzer der Anlage, die gegen Eintritt besichtigt werden kann, ist der Justinus-Kerner-Verein und Frauenverein Weinsberg. Die Burg Weinsberg wurde vermutlich zu militärischen Zwecken im frühen 11. Jahrhundert errichtet. Erstmals fassbar wird sie in der (um 1430 niedergelegten) Gründungsgeschichte des 1037 gegründeten Chorherrenstifts Öhringen, in dem berichtet wird, dass die Stifterin, Gräfin Adelheid von Metz bzw. von Egisheim, bis zur Stiftung auf der Burg Weinsberg gewohnt habe. Gräfin Adelheid ist – in erster Ehe – Mutter von Kaiser Konrad II. und wird deshalb als Stammmutter des Salierhauses bezeichnet. In zweiter Ehe ist sie Mutter des Bischofs Gebhard III. von Regensburg. 1140 war die Burg im Besitz der Welfen, die sich mit den Staufern um die Macht im Reich stritten. König Konrad III., in seinem Gefolge sein Bruder Friedrich II. von Schwaben und mehrere Bischöfe und Fürsten (u. a. Markgraf Hermann III. von Baden), belagerte die Burg mehrere Wochen lang und schlug am 21. Dezember 1140 in offener Feldschlacht den zum Entsatz heraneilenden Welf VI. Kurz darauf ergab sich die Burg. Dem Bericht der Kölner Königschronik zufolge versprach der König den Frauen auf der Burg Weinsberg freien Abzug und gab die Erlaubnis, „dass jede forttragen dürfte, was sie auf ihren Schultern vermöchte“. Auf die Männer wartete der Tod. Die Frauen nahmen den König beim Wort und trugen ihre Männer auf dem Rücken herab, denen sie so das Leben retteten, da der König sein Wort hielt. Die Frauen wurden als Treue Weiber von Weinsberg bekannt, und die Burg kam aufgrund dieser Begebenheit zu ihrem Namen Weibertreu (vermutlich im Lauf des 18. Jahrhunderts).
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