Landkreis Main-Taunus - der Kaisertempel zu Eppstein im Taunus
- Der Kaisertempel, im Wald hoch über der Burgstadt Eppstein im Taunus gilt nach dem Niederwald-Denkmal als das größte und wichtigste Denkmal zum deutsch-französischen Krieg 1870-71 in der Rhein-Main-Region. Bau- und kunstgeschichtlich ist der Kaisertempel eine Einmaligkeit in weitem Umkreis. Das historische Bauwerk gilt als Baudenkmal im Geiste kaiserlicher Geschichte und ist Bestandteil der Denkmaltopographie des Main-Taunus-Kreises. Der Bau in der Form der Vorhalle eines Antentempels (Ante = vorgezogene Seitenwand) der griechischen Antike wurde von Architekt Conrad Steinbrinck, Frankfurt, entworfen. Errichtet vom 1878 gegründeten Eppsteiner Verschönerungsverein unter seinem Vorsitzenden Stanniolfabrikant Josef Heinrich Flach. Eingeweiht 1894. Neben seiner patriotischen Bestimmung hatte der Kaisertempel eine wichtige Aufgabe im aufblühenden Eppsteiner Fremdenverkehr. Ihm diente er als markante Station im Netz der Wanderwege, Aussichtspunkte und Gasthäuser. Das benachbarte Hotel wurde 1896 errichtet.
Landkreis Hochtaunus - der Ringwall Hünerberg
- Auf dem felsigen und isolierten Höhenrücken des bewaldeten Hünerbergs (früher auch Hünerburg, Hühnerberg, Hünerkopf oder Hühnerkopp genannt) mit seinen bis zu 30 m hohen Felsabstürzen findet sich die Ringwallanlage Hünerberg. Die Form des Walls ist dabei den geologischen Formen angepasst. Natürliche Gegebenheiten, wie Felsen, sind in den Verlauf des Walls integriert. Er misst in seiner größten Ausdehnung eine Länge von 280 m bei Breiten von 35 m bis 11 m. Im Westen wird durch die Anlage das felsige Bergplateau mit den steilen Felsabstürzen umschlossen. Der flachere Ostteil greift auf den Berghang aus. Der Ringwall ist im Ostteil, deutlich stärker ausgeprägt, was vermutlich mit dem hier aufgrund der geländespezifischen Gegebenheiten höheren Sicherungsbedarfs im Zusammenhang steht. Im gesamten Westbereich finden sich die Spuren einer Trockenmauer, deren Stärke bei etwa 1,80 m lag. Die besonders im Nordbereich vorhandenen Felsen wurden dabei in die Mauer integriert. Diese Mauer ist heute nur noch schwach in Ihren Grundzügen, teilweise als Wall, teilweise einfach als Geländeabsatz, erkennbar. Auffällig ist dabei die Verwendung von sehr großen Steinen. Der stärkere Ausbau des Ostteils spiegelt sich in dem halbkreisförmig geführten Wall mit vorliegendem Graben wider. Er bindet im Norden und Süden an Felstürme an. Angeblich befand sich hier eine 6,40 m breite Trockenmauer mit Holzversteifungen. Im flacheren Osten finden sich auch noch die deutlich erkennbaren Spuren des Tores der Anlage. Der Graben stellt einen zwischen 5 m und 6 m breiten Sohlgraben dar. Dieser Graben verläuft je nach Geländebeschaffenheit unmittelbar am Wall oder mit bis zu 10 m Abstand. Die Anlage an sich ist wahrscheinlich fränkischen Ursprungs. Ihr Bestehen zur karolingischen Epoche gilt durch entsprechende Funde als erwiesen. Es handelte sich auf jeden Fall nicht um eine Fluchtburg. Vielmehr war die Anlage ständig bewohnt.
Landkreis Limburg-Weilburg - Kristallhöhle Kubach
- Die Kubacher Kristallhöhle in Kubach bei Weilburg, Hessen ist eine Klufthöhle im oberdevonischen Kalk. Große Teile der Wände sind mit unzähligen Kalkspatkristallen und Perlsinter besetzt. Der Kristallschmuck der Wände gilt in dieser Form als einzigartig in Deutschland. Mit einer Länge von etwa 200 Metern, einer Breite bis zu 23 Metern und mit bis zu 30 Meter Höhe gilt die Höhle als der größte natürliche untertägige Einzelhohlraum, der in Deutschland zu besichtigen ist. Seine Entstehung ist mit den heutigen Theorien zur Höhlenentstehung noch nicht vollständig erklärbar. Die Kubacher Kristallhöhle wurde auf ungewöhnliche Weise entdeckt: 1974 führte der Höhlenverein Kubach e. V. Suchbohrungen unter Zuhilfenahme einer Kamera durch, um eine Tropfsteinhöhle zu finden. Eine Höhle war 1881 beim Phosphoritbergbau angefahren worden, ihre genaue Lage war und ist jedoch nicht mehr bekannt. Dabei stieß man Frühjahr und Herbst 1974 auf zwei bisher unbekannte Höhlen, darunter die Kristallhöhle. Die Kristallhöhle erreicht man über einen 150 Meter langen Stollen. Der Höhenunterschied beträgt etwa 44 Meter. Die Temperatur in der Höhle beträgt konstant neun Grad Celsius, die relative Luftfeuchtigkeit 85 Prozent. Die Höhle wird heute auch touristisch genutzt.
Wetteraukreis - der Limeswall
- Die höchsten Kuppen des Geländes in Limeshain sind im Tertiär entstanden. Sie werden gebildet von vulkanischen Gesteinen des Basaltes. Im Jahre 11 vor Chr. drangen Römer in germanisches Gebiet ein. Sie planten die Eroberung Germaniens. Die Wetterau wurde von den Römern besetzt. Sie sicherten ihr Territorium durch einen Grenzwall, den Limes, ab. Der Limes verläuft im Wald der Gemarkungen Rommelhausen und Himbach. Er war zur zusätzlichen Sicherheit mit Kastellen und Beobachtungstürmen versehen. Die Türme standen in übersehbaren Abständen. An den Kreuzungen alter Straßen erbauten die Römer Kastelle, in denen Einsatzreserven und oft berittene Truppen untergebracht wurden. Die ältesten Siedlungen hatten sich in Form von Einzelhöfen am Rande der Straßen entwickelt. Sie wurden zu wichtigen Marktorten. In der zweiten Siedlungsperiode 500–800 n. Chr. entstanden die heutigen Ortsteile Rommelhausen und Himbach. Die Entstehung des Ortes Hainchen fällt in die dritte Siedlungsperiode von 800–900. Rommelhausen wird 930 als Ruommothusen und 1062 als Ruomundeshusen urkundlich erwähnt und gehörte damals neben den Dörfern Höchst und Oberau als vollberechtigtes Mitglied zur Mark Altenstadt. Im Wald südlich von Rommelhausen befinden sich Hügelgräber aus der Zeit von 2000–1500 v.u.Z. Reste eines römischen Grenzwalles kann man dort ebenfalls entdecken. Der Graben, der den Namen Limesgraben trägt, stammt aus der Zeit von 83–260. Aus Anlaß ihres 25-jährigen Bestehens hat die Gemeinde einen durch Spenden finanzierten Archäologie- und Waldlehrpfad errichtet. Hierbei wurde der Limespfahlgraben auf einer Länge von ca. 30 m originalgetreu aufgebaut. Ein weiteres Zeugnis ist der Römerbrunnen, auch Barbarossabrunnen genannt. Dieser Brunnen liegt an der Durchgangsstraße, Hofgartenstraße, in Rommelhausen, an der L 3189. König Barbarossa soll, als er auf der Jagd war, aus diesem Brunnen getrunken haben.
Main-Kinzig Kreis - die Burgruine Steckelberg bei Ramholz
- Die Burg Steckelberg ist eine Burgruine bei Ramholz, einem Ortsteil von Schlüchtern in Osthessen. Der Name lässt sich wahrscheinlich auf den mittelhochdeutschen Begriff für „steiler Berg“ zurückführen. Ursprünglich bezeichnete er eine Befestigungsanlage am südwestlichen Hang des heutigen Burgbergs, die heute nur noch als Ringwall zu erkennen ist. Über die Entstehungsgeschichte dieser Anlage ist nichts bekannt; im 12. Jahrhundert war sie Stammsitz der nach ihr benannten Herren von Steckelberg. Diese Burg wurde 1276 auf Befehl König Rudolfs I. zerstört, da von ihr angeblich eine Bedrohung für den Landfrieden ausging. Wahrscheinlich diente diese Maßnahme aber eher dazu, den Besitz des Landvogts und Vertrauten des Königs, Reinhard I. von Hanau, in diesem Gebiet zu arrondieren. Den Herren von Steckelberg bleiben allerdings Verwaltungs- und Nutzungsrechte erhalten. 1525 berennen aufständische Bauern den Steckelberg, scheitern aber. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts gewinnt der Nebensitz im Dorf Ramholz, am Fuß des Burgbergs gelegen, für die Besitzer an Bedeutung. Als Wehranlage bleibt der Steckelberg aber bis ins spätere 17. Jahrhundert erhalten, wie auch die Verpfändungen im Dreißigjährigen Krieg deutlich machen. Philipp Daniel von Hutten († 1687) ist der letzte adlige Bewohner der Burg. Aus dieser Zeit stammt auch eine Handzeichnung, die den Bau in seiner letzten, wahrscheinlich seit 1509 nicht mehr maßgeblich veränderten Ausbauphase zeigt. Um 1700 dient die Burg bereits als Steinbruch. Die Ruine der einstigen Burganlage verfügt über Reste einer rechteckigen Umfassungsmauer mit im Westen gelegenen Geschützturm am Eingang (modern eingebauter Kamin), einen dreistöckigen, im Nordwesten gelegenen Kemenatenbau sowie einen Keller. Mitte des Jahres 2007 sind große Teile der Mauern eingestürzt.
Lahn-Dill Kreis - die Höhlen bei Breitscheid-Erdbach
- Im erst 1993 entdeckten "Herbstlabyrinth- Adventhöhle-System" beim hessischen Breitscheid, das sich über vier verschiedene Ebenen im Untergrund erstreckt, fand man zahlreiche Überreste eiszeitlicher Wirbeltiere, vor allem des Höhlenbären Ursus spelaeus. Diese Fundstücke werden derzeit von Forschern der Universität Greifswald untersucht, sodass dieses Höhlensystem derzeit nicht zugänglich ist.
Die Erdbacher Höhle ist:
- mit sechs Kilometer Länge eine der herrausragenden Höhlen in Europa - die größte Höhle Hessens - Fundort des größten unangetasteten Höhlenbärenknochen-Vorkommens wahrscheinlich weltweit - die einzige Schauhöhle mit einer echten Brückenkonstruktion mit einer Höhendifferenz von 10 Metern als Schauhöhle erschlossener größter Einzelhöhlenraum nördlich der Alpen - Europas erste Tropfsteinhöhle mit LED Beleuchtung und Lichinszenierung für ein ansprechendes Höhlengefühl statt Kellerambiente - internationale Namensgeberin für den Erdbacher Kalk. So werden rötliche Kalke aus einem Zeitabschnitt des Karbons überall auf der Welt genannt - ist etwas ganz besonderes, weil drei Erdzeitalter in Erdbach oberirdisch zusammenstoßen: das Korallenriff aus dem Karbon, das Kalkstgein aus dem Devon und die Tone aus dem Tertiär - ist nach dem Ort Erdbach benannt, ebenso wie das Erdbachium. Es bezeichnet ein geologisches Zeitalter. - die einzige Höhle Deutschlands mit Bims-Nachweis vom Ausbruch des Lacher See Vilkans vor 11.000 Jahren. Der Bims ist in ganz Europa gefunden worden und wichtig für Datierungen.
Landkreis Giessen - der "Heilige Stein" zu Muschenheim
- Am Ende des Megalithgrabs von Lich-Muschenheim befindet sich ein großer Quarzit-Menhir. Seine ursprüngliche Höhe wird auf 4 Meter geschätzt, von denen heute ca. 2,3 Meter erhalten sind. Der Tonnen schwere Menhir sowie die ebenfalls tonnenschweren Platten des Hügelgrabes wurden wahrscheinlich in dem ca. 2km entfernten Münzenberg gebrochen. Der "Heilige Stein" wird aufgrund von Funden um 3.000 v.u.Z. datiert.
Landkreis Vogelsberg - Turmburg Nieder-Ohmen bei Mücke
- Die Niederungsburg steht auf einer kleinen Insel, die von der Ohm umflossen wird. Erbaut vermutlich im 10. Jahrhundert diente die Turmburg einst der Sicherung einer wichtigen Fernstraße, die von Grünberg in Richtung Alsfeld führte. Das nach der zufälligen Entdeckung bei Kanalbauarbeiten im Jahr 1986 sorgfältig konservierte Fundament hat einen Durchmesser von 13 Metern bei 3 Meter dicken Mauern. Der Ort Nieder-Ohmen wird als ,Aman' bereits 782 erstmals in Quellen genannt. Erneut folgt diese Nennung 1008 in einer Schenkung Kaiser Heinrichs II. Die Ruine ist frei zugänglich.
Landkreis Fulda - Keltenhof bei Mackenzell-Hünfeld
- Der "Keltenhof Mackenzell" kann jederzeit besucht werden. Die beiden hier rekonstruierten Gebäude sind allerdings nur zu speziellen Anlässen auch von innen zu besichtigen. Bauarbeiter hatten vor einigen Jahren die Grundmauern einer keltischen Siedlung gefunden – auf diese Funde aufbauend wurden die zwei Gebäude errichtet. Führungen kann man über das Konrad-Zuse-Museum, Abteilung Vor- und Frühgeschichte erfragen. Bei solchen Führungen zeigt der Abteilungsleiter Christian Aschenbrenner dann unter anderem auch mal persönlich, wie die Kelten eine komplizierte Schließanlage für ihre Haustüren konzipierten.
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