Bach und Alp Entschliga - die keltische Flussgöttin Andekingila gab den Namen
Die Alpschaft Engstligen gehört zu den Berner Gemeinden Adelboden und Frutigen. Die mystische Topografie der Engstligenalp lädt zu einem Rundgang förmlich ein. Umrundungen von magischen Hügeln, Landschaften oder Seen sind teil der spirituellen Praktiken beinahe aller naturverbundenen Kulturen. Die Bezeichnung Engstlige (Entschliga) für die Alp und den Bach soll auf die keltische Flussgöttin Andekingila, die schnell Gehende, zurückgehen. Zur Zeit der Kelten galten die Quellgebiete der Flüsse als besonders krafterfüllt. Hier offenbart sich die Flussgottheit als Quellgöttin, frisch und rein wie eine junge Frau.
An Tümpeln und unterm Wasserfall - Energiewesen und Quellgottheit
Überall auf der Engstligenalp, aber besonders entlang der verschiedenen Bäche, bei den kleinen Tümpeln und am Fuss des Wasserfalls ist die Anwesenheit eines mystischen Wesens förmlich zu fühlen. Als Energiewesen erfüllen Quellgöttinnen die Atmosphäre mit ihren belebenden Eigenschaften und lassen jene, die dafür offen sind, an ihnen teilhaben. Für die damaligen Bewohner der Region muss die Bergarena, in der sich das Wasser ihres heiligen Flusses sammelt, mit dem Block in der Mitte wie ein perfektes Naturheiligtum gewirkt haben. Über der Ebene thront der Wildstrubel. Der lang gestreckte Berg besitzt zwei Gipfel, einer überragt die Lenk, der andere die Engstligenalp.
Zwei Gipfel - Ausfluss und Wasserfall: die mystische Süd-Nord-Achse
Nach der Naturmystik sind Berge mit zwei Gipfeln Sitz weiblicher Berggottheiten. Die Göttin des Wildstrubels blickt mit einem Auge über das Einzugsgebiet der Simme, mit dem anderen über das der Engstlige. Das Wasser seines Einzugsgebiets sammelt sich in den beiden Flüssen Simme und Kander, die kurz vor der Mündung in den Thunersee zusammenfliessen. Der Gipfel des Wildstrubels, der höchste Punkt der Landschaft, und der Ausfluss der Engstlige in den Wasserfall, der tiefste Punkt, bilden eine Südnordachse, an der sich die Topografie der Alp fast symmetrisch spiegelt. Genau auf dieser Achse liegt der rechteckige Lägerstein.
Signatur der Landschaft - Kraftort und Lebensrad
Verbindet man den östlichsten und den westlichsten Punkt der Ebene, ergibt sich eine Linie, die im rechten Winkel zur Südnordachse verläuft. Die Felsblöcke oberhalb dieser beiden Punkte bilden zusammen mit dem Lägerstein und dem Wasserfall die vier Himmelsrichtungen eines natürlichen, geometrisch allerdings nicht perfekten Lebensrads. Diese Signatur der Landschaft weist auf einen mächtigen Kraftort, ja wahrscheinlich auf einen bedeutenden Kultort der Frühgeschichte.
Folgen wir rätselhaften Linien und suchen wir Kraft und Kräfte ...
Engstligenalp ,
Twannbachschlucht ,
Sass da Grüm ,
Glasbrunnen und
das Frauenbergerl...
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